Ein besonderes Wiedersehen mit Angelo aus Italien3. September 2021
Vielen Schülerinnen und Schülern hat ihr Deutschkurs am Humboldt-Institut so gut gefallen, dass sie ein zweites oder auch drittes Mal zu einem Kurs nach Deutschland kommen. Einige dieser Schüler haben wir bereits in unserer Reihe „Immer wieder Humboldt“ vorgestellt, so zum Beispiel Mariia oder Way Hinn.
Diesen August hatten wir einen ganz besonderen Wiederholungstäter in Berlin zu Gast: Angelo aus Italien besuchte seinen ersten Kurs am Humboldt-Institut bereits 1981, damals noch in Ratzenried. Jetzt ist er im Ruhestand und hat sich nach 40 Jahren wieder auf den Weg nach Deutschland gemacht.
Wann hast du deinen ersten Deutschkurs am Humboldt-Institut besucht?
Das war im Sommer 1981 im Schloss Ratzenried. Damals war ich 28 Jahre alt und habe bereits bei einer Bank gearbeitet. Mein großes Hobby waren Auslandsreisen, vor allem um dort Sprachen zu lernen. Meine Anmeldung habe ich damals noch per Brief abgeschickt, was man sich heute fast nicht mehr vorstellen kann.
Noch heute erinnere ich mich gerne an meine Zeit im Schloss und an Norbert, den Vorstand des Humboldt-Instituts, der mich oft mit dem Satz “Schön sehen Sie wieder aus!” begrüßte.
Wegen dieser schönen Erinnerungen habe ich mich als Rentner entschieden, noch einmal zum Humboldt-Institut zurück zu kehren.
Weshalb lernst du Deutsch?
Seit ich 13 Jahre alt war, bin ich jeden Sommer nach Zürich gefahren und habe meinen Vater besucht, der dort gearbeitet hat. Da ich dort viel Zeit hatte, habe ich meinen Vater gebeten, mir ein Buch zu kaufen, um Deutsch zu lernen. Mein Ziel war es Deutsch zu sprechen und zu verstehen wie meine Muttersprache!
Was motiviert dich dazu Sprachen zu lernen?
Ich liebe die deutsche Sprache und auch die anderen Sprachen, die ich spreche (Englisch, Spanisch und Französisch). Meine Motivation besteht darin Sprachen zu sprechen und so mit Menschen kommunizieren zu können. Als ich zwischen 20 und 30 Jahre alt war, bin ich jedes Jahr ins Ausland gefahren oder geflogen. Zuerst nach England, dann nach Österreich und Deutschland und habe dort Sommersprachkurse besucht.
Wegen meiner Sprachkenntnisse konnte ich auch einige Zeit im Ausland leben und arbeiten. Einmal habe ich drei Monate bei der Dresdner Bank in Frankfurt am Main gearbeitet und dann ein Jahr in Madrid bei der Banco Popular.
Wie gefällt dir Berlin?
Berlin ist riesig, vielfältig und voller Geschichte! In Berlin war ich schon einmal 2011 mit meiner Frau und meinem Sohn für einen Haustausch. Eine Familie aus Pankow hat mit uns ihr Haus getauscht. Wir haben einige Zeit in Berlin verbracht und sie im Gegenzug in unserem Haus in Italien gewohnt. Eine wunderschöne Erfahrung!
Wie siehst du deinen Deutschkurs heute und damals? Hat sich deine Perspektive als junger und jetzt als älterer Schüler geändert?
Meine Erfahrungen waren immer positiv. Es ist einfach toll, wenn sich junge und ältere Schüler aus verschiedenen Ländern treffen, die miteinander leben und lernen. Für mich ist das eine ganz besondere Art von Urlaub! Vor 40 Jahren ist mir das Lernen aber noch einfacher gefallen.
Vielen Dank für das Interview, Angelo!